Pressemitteilung vom 11.05.2006
BERLIN. Zum heute beginnenden IV. EU-Lateinamerika-Gipfel in Wien erklärt die Lateinamerika-Expertin der FDP-Bundestagsfraktion im Auswärtigen Ausschuss und Sprecherin für Globalisierung Marina SCHUSTER:Die Europäische Union muss auf dem Treffen mit den lateinamerikanischen Staaten ein klares Signal in Richtung einer strategischen Partnerschaft setzen. Lateinamerika befindet sich in einem Superwahljahr, und die politischen Kräfteverhältnisse dort verschieben sich zunehmend nach links. Ab heute stehen in Wien die Wirtschaftsbeziehungen – vor allem das überfällige Abkommen mit dem Mercosur, die Stärkung der Demokratie sowie die Themen Bildung und Energie auf der Tagesordnung. Lateinamerika braucht dafür als Alternative zu dem dominanten Einfluss der USA auch eine verlässliche Partnerschaft mit der Bundesrepublik und der Europäischen Union. Die EU ist nach den USA der wichtigste Handelspartner und ausländische Investor. Dem Kontinent muss auch außenpolitisch endlich der Stellenwert eingeräumt werden, der seinem internationalen Gewicht entspricht. Bundeskanzlerin Merkel und Außenminister Steinmeier müssen in Wien dafür sorgen, dass auf diesem Gipfel ein eindeutiger Akzent in den Beziehungen zu Lateinamerika gesetzt wird – wir dürfen diesen wichtigen Kontinent nicht länger im wahrsten Sinne des Worte „links“ liegen lassen.